Welche Karrieremöglichkeiten gibt es?
Wie sind denn die beruflichen Aussichten für junge Leute, die in Ihrer Branche eine Ausbildung beginnen? Wohin kann ihr späterer Berufsweg sie führen?
"Die Arbeitsbedingungen von morgen gestalten"
Oliver Nothdurft, Jugendbildungsreferent IG BAU, Region Bayern: Wenn wir die Altersstruktur unserer Kolleg*innen am Bau anschauen, gehen in den nächsten 10 Jahren noch sehr viel mehr Fachkräfte in die wohlverdiente Rente. Das heißt für Auszubildende: Alle haben ein Interesse daran, die Gesell*innen nach 3 Jahren Ausbildung weiter zu qualifizieren. Das geht los mit einer Schulung zum*zur Vorarbeiter*in, über den Polierschein bis zur Meister bzw. Technikerschule. Mit jeder Fortbildung übernehmen die Kolleg*innen mehr Verantwortung und können sich auch finanziell weiterentwickeln. Und als Meister*in steht mir natürlich darüber hinaus der Weg in die Selbstständigkeit offen!
Aber auch die Möglichkeit, ein Studium zum Bauingenieur anzuschließen und Bauleiter*in zu werden, steht den Auszubildenden offen. Das hängt ganz davon ab, worauf sie Lust haben. In den meisten Unternehmen wird die Fortbildung aktiv gefördert und unterstützt. Allerdings sollte man auch nicht verschweigen, dass zur Perspektive neben der Arbeit bei Wind und Wetter aktuell noch lange Arbeitszeiten und weite Fahrtwege gehören. Wer einen Bürojob von 9 bis 17 Uhr sucht, wird nicht glücklich!
Aber gerade weil der Fachkräftemangel so groß ist, haben die Fachkräfte von morgen es in der Hand, gemeinsam mit uns als Gewerkschaft die Arbeitsbedingungen von morgen zu gestalten. Sei es eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit oder eine bessere Vergütung der täglichen Fahrtwege – mit unseren Mitgliedern arbeiten wir daran, die Bauberufe attraktiver zu gestalten und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern!
"Vielfältige Möglichkeiten"
Andreas Brachem, Kfz-Innung München-Oberbayern: Der unschätzbare Vorteil an einer handwerklichen Ausbildung ist die Perspektive eines klar strukturierten Ausbildungswegs, der bis zum Meistertitel führen kann. Im Kfz-Handwerk gibt es über den staatlich geprüften Kfz-Servicetechniker darüber hinaus sogar eine mittlere Zwischenstufe, so dass man Schritt für Schritt die Karriereleiter hinaufklettern kann. Außerdem bieten branchenzertifizierte Weiterbildungen z.B. zum Kfz-Serviceberater, zum Teil- und Zubehörspezialisten oder zum Automobilverkäufer - um nur einige zu nennen, vielfältige Möglichkeiten.
"Ihnen stehen alle Wege offen"
Ralf Suhre, SHK Innung München: Die beruflichen Aussichten für ausgebildete Anlagenmechaniker SHK, Spengler oder Ofen- und Luftheizungsbauer sind glänzend. Ihnen stehen alle Wege offen, ob als ausgebildete Fachkraft im Betrieb zu arbeiten, sich in einem Bereich durch Fortbildung zu spezialisieren, sich zum Meister weiterzubilden und sich selbständig zu machen oder Topjobs in der Baubranche national oder international zu besetzen, bis hin zum Studium.
"Die Aussichten könnten nicht besser sein
Christina Breunig, Leiterin des Bildungszentrums für Farbtechnik und Raumgestaltung: Die beruflichen Aussichten könnten im Handwerk nicht besser sein. Es gibt daneben auch attraktive fachliche Aufstiegsmöglichkeiten und die Übernahme von Verantwortungsbereichen in den Betrieben selbst.