Es gibt mehr als Einzelhandel und Bürokommunikation
Die Top Ten der gefragtesten Ausbildungsstellen in Berlin / Seine Stärken und Schwächen herausfinden
Jugendliche, die eine Lehre machen wollen, haben heute die Wahl zwischen 360 Ausbildungsberufen. Doch die meisten Schulabgänger stürzen sich auf eine kleine Handvoll der allgemein bekanntesten. Vom 1. Oktober 2010 bis zum 30. September 2011 wollten die meisten der 19 730 bei der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Berlin-Brandenburg, gemeldeten Bewerber eine Ausbildung hierzu machen:
1. Kaufmann/-frau im Einzelhandel – 1781 Bewerber
2. Verkäufer/in – 1342
3. Medizinische/r Fachangestellte/r – 1012
4. Bürokaufmann/-frau – 839
5. Kaufmann/-frau für Bürokommunikation – 698
6. Koch/Köchin – 686
7. Kraftfahrzeugmechatroniker/in – 551
8. Friseur/-in – 504
9. Hotelfachmann/-frau – 458
10. Tischler/in – 451
In diesen Bereichen gab es zwar auch die meisten gemeldeten Stellen, doch Schulabgänger – insbesondere die, die mit ihren Zeugnissen nicht aus der Masse hervorstechen – sollten schauen, ob sie unter den restlichen 350 Ausbildungsberufen eine oder mehrere Tätigkeiten finden, bei denen sie ebenso und vielleicht sogar besser ihre Fähigkeiten einsetzen können. Wenn sie sich auf weniger gefragte, weil weniger bekannte Ausbildungsstellen – wie zum Binnenschiffer, Hörgeräteakustiker oder Holz- und Bautenschützer –
bewerben, können sie ihre Chance auf einen Lehrvertrag erhöhen.
Holz- und Bautenschützer etwa der Fachrichtung Bautenschutz sanieren zum Beispiel Feuchtigkeitsschäden an Gebäuden und Gebäudeteilen, dichten Bauwerke ab und sind verantwortlich für den Oberflächenschutz an Wänden und Böden. Hauptsächlich arbeiten Holz- und Bautenschützer/-innen der Fachrichtung Bautenschutz in Trockenbau- oder Zimmereibetrieben. Ebenso sind sie in Fachbetrieben für Schornsteintechnik oder Gebäudetrocknung tätig oder in Dienstleistungsbetrieben für Desinfektion und Schädlingsbekämpfung zuständig. Binnenschiffer führen und steuern Schiffe auf Binnengewässern, transportieren Güter und befördern Fahrgäste. Sie arbeiten hauptsächlich in Betrieben der Güter- und Personenbeförderung der Binnenschifffahrt, in (Binnen-)Hafenbetrieben und -behörden und bei Wasser- und Schifffahrtsämtern. Darüber hinaus sind sie im Hafenbau, im Schiffbau, bei der Vermietung von Wasserfahrzeugen und beim Frachtumschlag beschäftigt. Die Ausbildungen dauern jeweils drei Jahre. Hörgeräteakustiker passen Hörsysteme an die individuellen Bedürfnisse ihrer Kunden an. Sie führen Hörtests durch, stellen Otoplastiken (Formpassstücke) her und reparieren Hörhilfen. Sie arbeiten hauptsächlich in Betrieben des Hörgeräteakustiker-Handwerks sowie bei industriellen Herstellern von Hörgeräten.
Sämtliche Ausbildungsberufe von A bis Z gibt es hier: berufenet.arbeitsagentur.de
Alle Ausbildungsplätze im Überblick: kursnet.arbeitsagentur.de
Doch wer kennt schon all seine Stärken und Schwächen und weiß mit 15 oder 16 Jahren, wo seine Interessen liegen? Nicht zu wissen, was man werden will, ist am Anfang ganz normal. Wer bei der Wahl seines Berufs möglichst viel von seinen Wünschen und Vorstellungen verwirklichen will, sollte deshalb möglichst früh damit beginnen, sich zu informieren und nach Ausbildungsplätzen zu suchen. Die Berater der Bundesagentur für Arbeit versuchen, Schülern bei ihrer Berufs- und Studienwahl zu helfen. Sie kennen viele verschiedene Berufe, zeigen Ausbildungswege auf und geben Hilfestellungen, wenn es darum geht, die eigenen Fähigkeiten und Neigungen einzuschätzen. Beratungstermine erhält man unter der Service-Hotline 01801 555-111.
Wer lieber erst einmal selbst surft, geht auf www.planetberuf.de oder www.abi.de. Die Internetportale der Bundesagentur für Arbeit sollen Jugendlichen bei der Berufs- und Studienwahl helfen.